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Vereinschronik

Gründung

Am 13. Februar 1921 wurde im damaligen Vereinslokal „Zum Fischergartl“ der G.T.E.V. „Almfrieden“ Aubing gegründet. Die zwölf Gründungsmitglieder (zwei kamen kurz darauf noch hinzu) hatten sich zur Aufgabe gemacht, das bayerische Brauchtum, die Tracht, sowie die verschiedenen Schuhplattler und Volkstänze zu pflegen und weiterzugeben.

Die Gründungsmitglieder waren:

Schmid, Michael 1. Vorstand

Schmid, Jakob Kassier

Seidel, Gottfried Schriftführer

Bierl, Eugen Vorplattler

Hasler, Oskar

Gietl, Josef

Schmid, Peter

Huber, Johann

Hörl, Jakob

Tahlmeier, Anton

Schmid, Stefan

Völkl, Thomas

Märkl, Georg

Bauer, Franz sen.

Obwohl früher in Aubing die Dachauer Tracht von den Bauern getragen wurde, einigte man sich auf die Miesbacher Tracht für die Burschen und die rote Festtracht für die Deandl des Vereins, denn sie wurde zu dieser Zeit, in und um München, überwiegend getragen. Der Münchner Stadtteil Aubing liegt ca. 13 km westlich vom Stadtkern und war damals noch ein eigenständiges Dorf.

In den regelmäßig stattfindenden Versammlungen wurden laufend neue Mitglieder aufgenommen. Schon bald zählte der Verein deren 35. Die erste Zeit war geprägt von Besuchen bei den umliegenden Vereinen, bei ihren Fahnenweihen, Stiftungsfesten, Tanzkränzchen usw. Da diese Besuche im Protokollbuch genauestens festgehalten sind, wissen wir heute, dass es damals einen Trachtenverein „Parsbergler“ in Germering und einen „Edelweiß-Stamm“ in Lochhausen gab, was dort heute beinahe in Vergessenheit geraten, jedoch heute wieder von Interesse ist.

Obwohl das Geld rar war in der damaligen Inflationszeit, konnte durch den großen Eifer und die Sparsamkeit der Mitglieder, aber auch durch Spenden von Aubinger Bürgern, bereits am 29.4.1923 eine Standarte enthüllt und geweiht werden. Pate stand der Verein „Almrausch Ringsee“ bei Ingolstadt, der heute dem Donaugau angehört.

Bereits ein Jahr davor (1922) wurde der Verein „Almfrieden‘“ Aubing beim Isargau aufgenommen.

In den folgenden Jahren wurden viele Festlichkeiten besucht und unzählige Vereinsabende abgehalten, obwohl die wirtschaftlichen und politischen Zustände dies sehr erschwerten. Dabei ist besonders zu erwähnen das eigen 10 jährige Stiftungsfest, das am 10. Mai 1931 in kleinem Rahmen, jedoch nicht minder festlich, begangen wurde. Auch die Teilnahme am großen Trachtenaufmarsch in München, am 1-.Oktober 1933 soll nicht unerwähnt bleiben.

Zwangsauflösung des Vereins und Wiederbegründung

Während des Zweiten Weltkrieges konnten die Vereinsabende nur mehr heimlich stattfinden, da alle Vereine wegen der von den Nationalsozialisten befohlenen Gleichschaltung zwangsaufgelöst wurden. Aus den nachträglichen Eintragungen im Protokollbuch geht hervor, dass während des Krieges 72 Vereinsabende stattgefunden haben sollen.

Drei Vereinsmitglieder fielen im Zweiten Weltkrieg: Ludwig Dilger, Joachim Ostermeier und Hans Zierhofer.

In den Wirren des Endes des Dritten Reiches verschwanden die Vereinsstandarte und diverse Pokale aus dem damaligen Vereinslokal „Neuaubinger Bierstüberl“. Nur die Protokoll- und Kassenbücher konnten gerettet werden. Sie bieten heute die Grundlage für die Vereinsgeschichte.

Um den Verein wiederzubeleben musste bei der amerikanischen Besatzungsmacht der Antrag auf Lizenzierung gestellt werden, was am 1.5.1946 geschah. Die U.S. Militärregierung erteilte die Lizenz. Den Wiederaufbau des Vereins brachten die Gründungsmitglieder Franz Bauer sen. als 1. Vorstand und Georg Märkl,, der bald darauf 1. Vorstand wurde, voran.

Erste Eintragungen im Protokollbuch nach Kriegsende finden wir am 28.9.1949, daher kann über die Aufbauphase nichts Genaueres berichtet werden.

1950er und 60er Jahre

1951 wurde Albert Pimperl zum 1. Vorstand gewählt. Dieses Amt bekleidete er bis 1971. Das erste Fest nach dem Krieg feierte der Verein am 22. April 1951 – sein 30 jähriges Bestehen. „Rund 30 Vereine halfen das Fest zu verschönern“, heißt es in den Analen.

Von da an konnte der Verein einen großen Aufschwung verzeichnen, nicht zuletzt deshalb, weil viele Jugendliche dazu kamen.

So gestärkt konnte der G.T.E.V. Almfrieden bereits am 12. Juli 1952 wieder eine neue Vereinsfahne weihen, die er vom aufgelösten Verein „Almfrieden“ Gauting erwerben konnte. Die Fahnenstickerei Bindl, München, brauchte nur wenige Buchstaben zu ändern, um die Namen anzugleichen. Und als Fahnenmutter stellte sich Gretl Spitzauer, Wirtin des damaligen Vereinslokals, zur Verfügung.

Am Samstag wurde ein Heimatabend veranstaltet und der zweite festliche Tag wurde mit einem Kirchen- und einem Festzug begangen. Anschließend erhielt der Altpatenverein „Almrausch“ Ringsee ein kleines Patengeschenk zum Dank und als Zeichen der Verbundenheit. Neuer Patenverein wurde der Gebirgstrachtenverein „Geigerstoana“ Laim.

Drei Jahre später, im Mai 1955, hatten die Aubinger Trachtler einen großen Auftritt im Offiziers-Club der amerikanischen Luftwaffe in Erding. Wir wurden von deren Bus im Vereinslokal „Bahnhofsrestaurant Sedlmayer“ in Aubing abgeholt. So konnten wir den amerikanischen Offizieren und deren Familien bayerisches Brauchtum näherbringen, was auf großes Interesse stieß.

Jedoch das wohl größte Ereignis in der bisherigen Vereinsgeschichte hatte sich am Wochenende 30.6.-1.7.1956 ereignet. Unser 35. Stiftungsfest fand im Rahmen des 37. Gautrachtenfestes des Isargaus statt. Am Festplatz an der Gotzmannstraße wurde ein Festzelt aufgestellt, das erste Bierzelt in der Ortschaft Aubing, wo am Samstag, den 30.6., ein großer Heimatabend stattfand. Oberbürgermeister Thomas Wimmer dirigierte dabei als Ehrengast den Bayerischen Defiliermarsch mit der Trachtenkapelle Hastetter. Am nächsten Tag nahmen 84 Vereine mit ca. 3000 Trachtlern am 3 km langen Trachtenzug durch Aubing und an der Feldmesse teil. Der damalige Pfarrer, Geistl. Rat Josef Oswald, der lange Jahre Ehrenmitglied beim Trachtenverein „Almfrieden“ war, sorgte für diesen geistlichen Mittelpunkt des Festes. Insgesamt zählte man bei diesem Gautrachtenfest in Aubing 6000 Gäste.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass im selben Jahr acht Deandl des Vereins bei der Verfilmung der „Trappfamilie“ mitwirkten und sich der Verein an einer großen Tombola auf dem Münchner Stachus beteiligte.

Auch das 40 jährige Gründungsfest wurde in gewohnter feierlicher Weise am 27./28.5.1961 gegangen, ebenso das 45 jährige Bestehen.

Durch die positiven Entwicklungen im Verein und die finanzielle Hilfe der Aubinger Bürgerinnen und Bürger war es möglich, 1970 eine neue Fahne zu weihen. Diese hatten Giesinger Schulschwestern gestickt und Fahnenmutter war diesmal Cilli Preis. Gleichzeitig wurde das 50järhige Gründungsfest um ein Jahr vorverlegt.

Ein umfangreiches Festprogramm unter großer Beteiligung zahlreicher Vereine und Gäste, unter der Schirmherrschaft von Stadtrat Georg Fent, lief ab. Oberbürgermeister Dr. Hans-Jochen Vogel drückte beim Festabend die Hoffnung aus, dass es in unserem Millionendorf weiterhin Leute gebe, die althergebrachten Bräuche pflegen. Zur Freude der Anwesenden dirigierte er an diesem Abend das Aubinger Trommlercorps.

„Neuzeit“

In den 70er und 80 Jahren wurden viele kleinere Veranstaltungen abgehalten, wie Strohpreisplattln, Hoargart (zum 60. Bestehen), Volkstanzkurs und vieles mehr. Ebenso wurden auch die zahlreichen Feste und Veranstaltungen anderer Vereine besucht.

Doch 1991 beschloss der Verein, wieder ein größeres 70 jähriges Gründungsfest für 1991 vorzubereiten. Gesagt, getan – und so konnte am 7. September 1991 dieses Fest gefeiert werden.

Dabei nahmen ca. 30 Trachten- und Ortsvereine aus der Umgebung teil. Sie halfen so, den Kirchenzug und nach dem Gottesdienst, den Festzug durch Aubing zu verschönern. Beim anschließenden Heimatabend konnte der 1. Vorstand, Franz Bauer, auf ein volles Festzelt blicken, als er sich beim Schirmherrn OB Kronawitter bedankte, der sich durch Stadträtin Anne Hirschmann vertreten lies.

Durch die vielen gelungenen Beiträge der befreundeten Trachtenvereine und des eigenen Vereins, wurde auch der Heimatabend zu einem vollen Erfolg, der noch Tage nach dem Fest in aller Munde war. Der von den Aubinger Deandl und Buam einstudierte Achtertanz dürfte dabei auch einen Höhepunkt dargestellt haben.

1994 bat der Maibaumverein St. Markus den G.T.E.V. „Almfrieden“ Aubing um die Patenschaft anlässlich der Standartenweihe, der diesem Ersuchen gerne nachkam. Seit dieser Zeit sind die beiden Vereine „verbandelt“.

Nicht wegzudenken sind die Auftritte des Vereins beim jährlich stattfindenden Aubinger Herbstfest.

2006 war für den Verein ein ereignisreiches Jahr neben unserem 85 jährigen Jubiläum, das wir gemeinsam mit dem V.T.V. Alt-Miesbach München feierten, besuchten wir gemeinsam die Messe mit Papst Benedikt XVI. in Riem. Mitglieder des Vereins nahmen an der Wahlfahrt nach Andechs teil. Nach langer Zeit ging der Almfrieden Aubing wieder als eigene Gruppe beim Oktoberfest Tachten- und Schützenzug in München mit.

2011 feierte der Verein mit einem Festgottesdienst, gehalten von unserem Mitglied Pater Abraham, dem anschließenden Totengedenken am Kriegerdenkmal, Kirchenzug und Heimatabend im Festzelt auf der Belandwiese das 90jährige Gründungsfest. 1. Vorstand Karl Holler dankte der Schirmherrin, unserem Mitglied, Bezirksrätin Barbara Kuhn für das gestiftete Fahnenband. Zahlreiche anwesende Vereine erfreuten mit Darbietungen das Publikum. Einer der Höhepunkte des Abends war die Aufführung des Bandltanzes durch die Deandl und Buam von „Almfrieden“ Aubing.

Das Vereinsleben entwickelte sich weiter. Die über 50 jährige Freundschaft mit „Alpenrose“ Heppenheim wird gepflegt. Zur Feier der 55 jährigen Freundschaft kamen Mitglieder von Alpenrose Heppenheim nach München und wir genossen eine gemeinsame Fahrt mit einer Sonderfahrt in einer festlich geschmückten Straßenbahn durch unsere wunderbare Heimatstadt. 2014 fuhr wieder ein Bus voll Almfriedler nach Heppenheim um dort das 85 jährige Vereinsjubiläums von „Alpenrose“ Heppenheim zu feiern.

2016 feiert der Verein sein 95 jähriges Jubiläum mit einem Festgottesdienst in St. Quirin mit anschließender Kranzniederlegung am alten Kriegerdenkmal und einem schönen Abend mit Musik, Plattler und Volkstänze.

Die Vereinsvorstände seit 1921

1921 – 1925 Michael Schmid

1925 – 1946 Georg Märkl sen.

1946 – 1946 Franz Bauer sen.

1946 – 1951 Georg Märkl sen.

1951 – 1971 Albert Pimperl

1971 – 1995 Franz Bauer jun.

1995 - Karl Holler